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RESSOURCENORIENTIERTE JUNGENARBEIT

Das Haus Neuer Kamp bietet ressourcenorientierte Jungenarbeit an zwei Standorten innerhalb des Stadtbereiches an. Die Gruppen- und intensive Einzelbetreuung für Jungen und junge Männer bieten die Verbindung von pädagogisch-therapeutischen Angeboten mit der Sichtweise einer bewussten Jungenarbeit.

Ressourcenorientierte Jungenarbeit meint die pädagogische Arbeit von ausschließlich männlichen Betreuern mit Jungen, einzeln oder im Gruppensetting. Die betreuten männlichen Jugendlichen bringen in der Regel ein hohes Maß an biografischen Belastungen mit. Diese werden häufig in einer jungenspezifischen Art und Weise verarbeitet, was wiederum zu einer Verstärkung ihrer Problemlagen beitragen kann.

Um diesen Jungen eine Chance zu geben, aus den problematischen Verhaltensmustern herauszufinden, ist ein jungenspezifischer pädagogischer Ansatz hilfreich und oft notwendig.

Geschlechtshomogene Jungenpädagogik hat folgende Vorteile:

  • geringer Selbstdarstellungsdruck der Jungen durch die Abwesenheit von Mädchen
  • das männliche Gegenüber als Vorbild und Bezugsperson
  • theoretische und praktische Auseinandersetzung mit jungen- bzw. männerspezifischen Themen
  • Erlebnispädagogik an Jungeninteressen orientiert

Jungen erleben männliche Betreuer als Gegenüber, die dem Jungen mit Respekt vor ihrer Persönlichkeit und authentisch, d. h. als Männer, erfahrbar begegnen. Die pädagogischen Mitarbeiter setzten sich selbst mit ihrer Rolle als Mann auseinander und lassen ihre eigenen Erfahrungen reflektiert in den Umgang mit den Jungen einfließen. So werden sie Vorbild.
Die Jungen/jungen Männer werden auf ihrem Weg begleitet, neue Vorstellungen von Männlichkeit zu entdecken und sich mit den erwarteten Rollen und Anforderungen ebenso wie mit ihren lebensgeschichtlichen Erfahrungen auseinanderzusetzen.

Die Jungen, die in unsere Betreuung kommen, haben ein Zuviel an emotionaler Belastung, oft Traumatisierung und Mangelerfahrungen im Zuwendungs- und Kontaktbereich erlebt. Als Folge haben sie Ohnmachtserleben, Minderwertigkeits- und Verlassenheitsgefühle entwickelt. Jungenspezifisch überlagert ist diese Notlage von sozialen Problemen wie Schulverweigerung, Grenzen-, Respekt- und Regellosigkeit, Sachzerstörung, Gewaltanwendung, Drogen- und Alkoholkonsum, Kriminalität, sexueller Gewalt oder psychischen Krankheitsbildern.
Aufgrund des Abwehrprinzips der Externalisierung sind weitere soziale Probleme und damit wiederum Ausgrenzungserfahrungen vorprogrammiert.

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