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Infos für Bewohner*innen

1. Grundsätzliches

Ein respektvoller Umgang ist uns wichtig, damit alle im Haus gewalt- und angstfrei leben können. Jede*r Einzelne hat eine eigene Geschichte und Themen und trägt zu einem guten Zusammenleben bei.

Dein Zimmer soll dein persönlicher Rückzugsraum sein, in dem du dich wohlfühlen kannst. Die Zimmer sind bereits möbliert. In Absprache hast du die Möglichkeit, zusätzlich eigene Sachen mitzubringen und das Zimmer mitzugestalten.

Für die Haus- und Gruppentür und dein Zimmer bzw. Apartment bekommst du einen eigenen Schlüssel, den du nicht an andere weitergeben darfst. Die Betreuer*innen haben ebenfalls einen Schlüssel, sprechen jedoch mit dir ab, in welchen Situationen sie dein Zimmer betreten.

2. Betreuungsverlauf

  • Aufnahmegespräch

    Das Aufnahmegespräch dient dazu, dich besser kennenzulernen. Es nehmen ein bis zwei Betreuer*innen der Wohnform, ein*e Therapeut*in und die zuständige Pädagogische Leitung teil. Darüber hinaus sind in der Regel dein*e Ansprechpartner*in vom Jugendamt sowie deine Eltern/dein Vormund und natürlich du selbst dabei. Es kann sein, dass noch weitere Personen, die dich in letzter Zeit begleitet haben, teilnehmen. Damit die Runde nicht so groß wird, teilen wir das Gespräch auf. Wenn wir im Aufnahmegespräch davon ausgehen, dass wir das richtige Angebot für dich haben, erfolgt in den meisten Bereichen ein Probewohnen (ca. eine bis zwei Wochen).

  • Probewohnen

    Das Probewohnen dient dazu, dass du die Gruppe, die Betreuer*innen und den Alltag im Haus kennenlernst. Am Ende des Probewohnens werten die Pädagog*innen mit dir die gemeinsame Zeit aus. Viele junge Menschen kehren danach für ein paar Tage in ihr vorheriges Wohnumfeld zurück, um sich in Ruhe und mit den ihnen vertrauten Personen zu entscheiden, ob sie im Haus Neuer Kamp leben möchten. Dieser Entscheidungsprozess findet auch auf Seiten der Pädagog*innen statt.

  • Einzug und Leben im HNK

    Nach deinem Einzug finden regelmäßig Hilfeplangespräche statt. In diesen legst du zusammen mit dem Jugendamt und den Betreuer*innen deine Ziele und die dafür notwendigen Schritte fest. Auch die Aktualität deiner Ziele wird regelmäßig mit dir überprüft.

  • Auszug

Wenn die stationäre Hilfe nicht mehr nötig ist, ist es wichtig, zusammen mit deinen Betreuer*innen zu überlegen, was für deine Zeit nach dem Auszug aus dem Haus Neuer Kamp nötig ist. Der Auszug wird dann gemeinsam mit dir vorbereitet.
Wenn du weiterhin Hilfe benötigst, jedoch nicht mehr im Haus Neuer Kamp leben möchtest, ist es wichtig, dies bei deinen Betreuer*innen anzusprechen, um gemeinsam nach neuen Perspektiven schauen zu können.

3. Alltag

Jede*r Jugendliche bekommt ein vom Landesjugendamt nach Alter gestaffeltes Taschengeld. Ebenso stehen dir weitere Gelder z. B. für Lebensmittel, Bekleidung, Hygieneartikel, Schulbedarf und Haushalt zur Verfügung, welche je nach Wohnform verwaltet und eingeteilt werden.

In den einzelnen Bereichen gibt es unterschiedliche Regelungen und Absprachen zum An- und Abmelden von Abwesenheiten, Mahlzeiten, Einzel- und Gruppenaktivitäten. Diese werden dir von deinen Betreuer*innen mitgeteilt. Mit ihnen besprichst du auch deine Tagesstruktur.

Neben dem Sauberhalten des eigenen Zimmers gibt es in den Wohnbereichen verschiedene Aufgaben, die auf alle Bewohner*innen verteilt werden. Diese sind unter anderem das Sauberhalten der Gemeinschaftsräume und das Einkaufen und gemeinsame Kochen am Wochenende.

Tagesstruktur

Uns ist wichtig, dass alle Bewohner*innen einer tagesstrukturierenden Beschäftigung nachgehen. Die Betreuer*innen schauen gemeinsam mit dir, welche die für dich passende ist.

  • Schule

Alle Schulformen sind in der Umgebung vorhanden und können von hier aus besucht werden. Für Volljährige nach Erfüllung der Schulpflicht können dies auch Volkshochschulkurse oder das Abendgymnasium sein. Wenn du in einzelnen Fächern zusätzliche Unterstützung benötigst, gibt es auch die Möglichkeit, Nachhilfe zu bekommen.

  • Ausbildung/Arbeit

Die Betreuer*innen unterstützen dich beim Einstieg in dein Berufsleben. Dies können eine reguläre oder überbetriebliche Ausbildung, weitere Maßnahmen der Agentur für Arbeit oder der Einstieg ins Studium sein.

  •  Interne Beschäftigung

Wenn Schule oder Ausbildung noch nicht möglich sind, gibt es die Möglichkeit, den hausinternen Förderbereich zu besuchen, wenn dein Jugendamt dem zustimmt. Hier hast du die Möglichkeit, schul- und berufsbezogene Kompetenzen auszuweiten, Neues auszuprobieren und deine Stärken und Fähigkeiten (wieder-) zu entdecken. Im regelmäßigen Austausch mit deinen Betreuer*innen werden von dort aus weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bzw. Schulen außerhalb gesucht.

Besuche

Grundsätzlich sind regelmäßige Besuchskontakte an den Wochenenden zu deinen Eltern möglich, wenn nicht etwas anderes im Vorfeld miteinander vereinbart wurde.

Deine Freund*innen können nach Absprache mit den Betreuer*innen gerne zu Besuch kommen, auch du kannst deine Freund*innen weiterhin besuchen, wenn du bei uns wohnst. Dies besprichst du im Einzelfall mit deinen Betreuer*innen.

Übernachtungen und längere Aufenthalte bei deinen Eltern oder Freund*innen über den Zeitraum eines Wochenendes hinaus sind z. B. in den Ferien ebenfalls nach Absprache möglich.

Handy/WLAN

Die Nutzung deines Handys ist kein Problem, auch PC oder Laptop sind erlaubt. Es steht dir hierfür ein nach Alter gestaffelter WLAN-Zugang zur Verfügung. Im Einzelfall kann es Einschränkungen bzgl. der Häufigkeit und Länge der Nutzung geben.

Darüber hinaus gibt es in den meisten Wohnformen einen für alle zugänglichen PC mit Internetzugang.

4. Betreuung

  • Bezugsbetreuung

Für jeden jungen Menschen, der hier wohnt, ist ein*e Betreuer*in des Teams in erster Linie zuständig. Dein*e Bezugsbetreuer*in ist für dich erste*r Ansprechpartner*in für deine Anliegen und alle organisatorischen Dinge. Natürlich sind auch alle anderen Betreuer*innen für dich ansprechbar. Diese*r hält auch Kontakt zu deinen Sorgeberechtigten, dem Jugendamt, deinen Lehrer*innen und anderen für dich wichtigen Personen.

Gemeinsam mit deinen Betreuer*innen arbeitest du an deinen persönlichen Zielen und schulisch/beruflichen Themen, ebenso erhältst du Unterstützung bei deiner Alltags-/Freizeitgestaltung, deiner Gesundheit und auch bei Konflikten und Krisen.

  • Gesundheit

Die Betreuer*innen unterstützen dich bei der Kontaktaufnahme zu den für dich wichtigen Ärzt*innen vor Ort. In der Regel erfolgt auch eine Vorstellung bei einem/r Psychiater*in. Abhängig vom Termin wirst du dorthin von den Betreuer*innen begleitet.

In Krisensituationen arbeiten wir mit den örtlichen Psychiatrien zusammen.

  • Informationsaustausch

Damit alle Betreuer*innen deiner Gruppe und alle Personen im Haus, die mit dir arbeiten, dich gut begleiten können, werden alle wichtigen Informationen miteinander und mit der für dich zuständigen Pädagogischen Leitung ausgetauscht.

Nach außen hin gilt grundsätzlich die Schweigepflicht. Um dich zu unterstützen, ist ein Austausch mit deinen Ärzt*innen und Lehrer*innen notwendig,

Wenn du minderjährig bist, werden deine Eltern/dein*e Vormünder*in regelmäßig von deinen Betreuer*innen über wichtige Dinge informiert und mit einbezogen. Sie werden auch vom Jugendamt zu den Hilfeplangesprächen eingeladen. Wenn du über 18 Jahre alt bist, entscheidest du selbst darüber, inwieweit deine Eltern einbezogen werden.

5. Therapie

Alle jungen Menschen haben bei uns die Möglichkeit, hausintern eine Therapie zu machen. Zum therapeutischen Angebot gehören Psychotherapie, Kunsttherapie und Gruppenangebote. Die Einzeltherapie findet meistens ein- bis zweimal pro Woche in den Räumen der Therapeut*innen im Haupthaus statt.

Alle Therapeut*innen unterliegen der Schweigepflicht. Für eine gute Betreuung ist ein Austausch zwischen den Betreuer*innen und den Therapeut*innen notwendig. Wie es genau abläuft, wird individuell mit dir besprochen.

6. Freizeitangebote

Wenn du im Haus Neuer Kamp wohnst, hast du die Möglichkeit, an vielen Freizeitaktivitäten teilzunehmen. Hausintern werden durch die Betreuer*innen oder den Therapeutischen Dienst angeboten: 
• Badminton
• Kunstwerkstatt
• Heilpädagogisches Reiten
• Allgemeine Sportgruppe
• Bogenschießen

Zusätzlich kannst du die Angebote eines nahegelegenen Fitnessstudios (OSC) nutzen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Hobbygeld für ein Hobby außerhalb des Haus Neuer Kamp in Abstimmung mit deinen Betreuer*innen zu bekommen. Dies kann z. B. ein Tanzkurs, Musikunterricht oder die Mitgliedschaft in einem Verein sein.

Natürlich unternehmen auch die Betreuer*innen deiner Wohnform verschiedene Aktivitäten mit dir und deiner Gruppe wie z. B. Kinobesuche, Minigolf spielen, Eis essen, Kanufahren, zusammen kochen, Theater-, Konzert- und Freizeitparkbesuche.

Die einzelnen Wohnformen organisieren außerdem jedes Jahr eine Freizeit (Urlaub) für die jeweilige Gruppe. Für das ganze Haus finden jedes Jahr ein Sommerfest und eine gemeinsame Weihnachtsfeier statt.

7. Mitgestaltung

Gemeinsam mit dem Jugendamt und deinen Betreuer*innen legst du in regelmäßigen Hilfeplangesprächen Ziele für die nächste Zeit der Betreuung fest. Es ist wichtig, dass du an
diesen Zielen aktiv mitarbeitest. Dies ist deine „Mitwirkungspflicht“ im Rahmen der Betreuung.

In allen Wohnformen gibt es gemeinsame Besprechungen gemeinsam mit deinen Mitbewohner*innen und Betreuer*innen. Hier geht es um Themen des Zusammenlebens, der Alltagsorganisation, Freizeitplanung und auch um individuelle Anliegen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, dich in der Jugendlichenvertretung, der JuVe, zu engagieren. In der JuVe treffen sich interessierte Bewohner*innen aller Bereiche, um Themen zu besprechen, die ihnen für das Leben im Haus Neuer Kamp wichtig sind. Auch wenn du nicht teilnimmst, kannst du der JuVe deine Anliegen mitteilen. Sie ist erreichbar unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder über ihr Postfach im Haupthaus.

Manchmal kann es Unstimmigkeiten mit den Betreuer*innen geben, bei denen du dir zusätzliche Unterstützung bei der Klärung wünscht. Für diesen Fall gibt es im Haus bestimmte Ansprechpartner*innen, an die du dich wenden kannst (Beschwerdemanagement). Du kannst sie unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. erreichen oder über den Postkasten vor den Räumen des Therapeutischen Dienstes.